20. Dezember Vitamin D : Zu viel kann schaden!
Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel mit 100 Mikrogramm (µg) bzw. 4.000 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D oder mehr pro Tagesdosis können langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer aktuellen Stellungnahme vom 07. Dezember auf der Basis vorhandener wissenschaftliche Daten. „ “, sagt Dr. Karen Ildico Hirsch-Ernst vom BfR. „In einigen klinischen Studien wurde durch die tägliche Gabe von 100 Mikrogramm Vitamin D über längere Zeit im Vergleich zur Kontrolle eine stärkere Abnahme der Knochendichte bei älteren Frauen, eine Erhöhung des Sturzrisikos sowie eine Verschlechterung der Herzfunktion bei herzkranken Menschen beobachtet.“
Für einige Menschen kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Vitamin D dennoch sinnvoll sein – z. B. für kranke oder pflegebedürftige Personen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt: Wer als Verbraucherin oder Verbraucher Vitamin D ergänzen möchte, sollte auf Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 20 µg Vitamin D pro Tagesdosis zurückzugreifen. Mit dieser Dosis lässt sich auch gänzlich ohne Sonnenbestrahlung der Haut die nötige Vitamin D-Konzentration im Körper erreichen, ohne dass gesundheitliche Beeinträchtigungen zu erwarten sind.
Mehr zum Thema erfahren Interessierte Ernährungsfachkräfte im freiraum-Webinar „Update Vitamin D“. Die Referentin Prof. Dr. Sibylle Adam setzt sich mit den neuesten Studien und Empfehlungen aus Sicht der Wissenschaft und der Fachgesellschaften im Rahmen einer kritischen, evidenzbasierten Betrachtung auseinander – frei von Verkaufsinteressen. Insofern will das Webinar auch “Evidenzcheck” für Ernährungsfachkräfte sein – unter Berücksichtigung der Erarbeitung und Ableitung möglicher bzw. sinnvoller Beratungsaussagen.
Dr. Friedhelm Mühleib
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