22. Dezember Schilddrüse: Wie kritisch ist die Jodvesorgung
Viele Deutsche sind schlecht mit Jod versorgt. Daten zur Jodversorgung der deutschen Bevölkerung zeigen bei etwa 30 % der Erwachsenen und 44 % der Kinder eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung des Max Rubner-Instituts, veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der Ernähgrungs Umschau vom Dezember 2023. Da ein Großteil der täglichen Salzzufuhr über verarbeitete Lebensmittel erfolgt, könnten diese Produkte bei der Verwendung von Jodsalz entscheidend zur Verbesserung der Jodzufuhr beitragen. Anhand von Daten des nationalen Produktmonitorings des Max Rubner-Instituts (MRI) wurde der Anteil an Fertigprodukten mit Jodsalzfür elf Produktgruppen abgeschätzt. Über die untersuchten Produktgruppen hinweg variierte der Anteil an Produkten, in denen Jodsalz verwendet wird, deutlich und bewegt sich insgesamt auf einem niedrigen Niveau.
Aufgrund der rückläufigen Jodversorgung in Deutschland empfehlen die Wissenschaftler*innen eine Erhöhung des Einsatzes von Jodsalz, u. a. in Fertigprodukten. Zur Optimierung der Versorgung empfehlen sie die Verwendung von Jodsalz im privaten Haushalt, bei der Außer-Haus-Verpflegung sowie der handwerklichen und industriellen Lebensmittelherstellung . Wichtig für Ernährungsfachkräfte: Verfügt der Organismus über zu wenig Jod, führt dies zunächst zu einer euthyreoten Kropfbildung: Die Schilddrüse wächst und ist vergrößert, arbeitet aber normal. Ein chronischer Jodmangel schränkt die Hormonproduktion ein. Die Schilddrüse versucht, dies durch Wachstum auszugleichen. Es bildet sich ein Jodmangelkropf. Die Folgen reichen von Konzentrationsstörungen bis hin zu Depressionen. Massive Beschwerden treten meist erst auf, wenn der Jodmangel seit längerer Zeit besteht. Eine Reihe von Befindlichkeitsstörungen können schon früh auf einen Jodmangel hinweisen: Als typische Jodmangel Symptome gelten:
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- Antriebsschwäche.
- Extreme Müdigkeit.
- Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern.
- Kälteempfindlichkeit.
- Enge- und Druckgefühl im Hals.
- Atem- und Schluckbeschwerden.
- Hautveränderungen (feuchte bzw. trockene Haut)
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Mehr zum Thema erfahren Interessierte Ernährungsfachkräfte im freiraum-Webinar „Schilddrüse in der Ernährungstherapie“. Die Referentin Mag. Eva-Maria Flamisch, BSc, Diätologin aus Österreich berät Patient*innen in Wiens größter Praxis für Schilddrüsenerkrankungen. Sie ist eine der wenigen auf Schilddrüsenerkrankungen spezialisierten Ernährungsfachkräfte im deutschsprachigen Raumdie Bedürfnisse der Schilddrüsenpatienten bezüglich der Ernährung aus dem Beratungsalltag.
Dr. Friedhelm Mühleib